Trude-Unruh-Stiftung

Zur Begleitung einer weiteren Erforschung der Bedürfnisse der älteren Generation und zur Unterstützung und Förderung ihrer Interessen errichtete die Gründerin und damalige Bundesvorsitzende des Senioren-Schutz-Bundes “ Graue Panther “ e.V., die ehemalige Bundestagsabgeordnete Trude Unruh, im Dezember 1996 die Graue-Panther-Stiftung.

Motiviert davon eine dauerhaft wirkende Einrichtung ins Leben rufen zu können und Zustifter gewinnen zu können verzichtete die Stifterin darauf, ihrer Stiftung den eigenen Namen zu geben, und stellte die Bewegung in den Mittelpunkt. Nach ersten, erfolgreichen Aktivitäten hatte die Stiftung dann allerdings unverschuldet mehrere Hindernisse zu überwinden. Im Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten in der Partei „Die Grauen“ fand auch in der damaligen Geschäftsstelle der Graue-Panther-Stiftung am 10. Oktober 2007 in Fürstenfeldbruck eine Hausdurchsuchung statt; man wollte prüfen, ob es sich bei der Stiftung um eine parteinahe Stiftung handele, beschlagnahmte die Akten und machte eine geregelte Arbeit der Stiftung damit zeitweise unmöglich. U. a. wurde ein auch als Vorstandsmitglied der Stiftung wirkendes Mitglied der Partei in Untersuchungshaft genommen. Anschließend erkrankte die Stifterin, man hoffte auf Besserung und sah von Änderungen in den Stiftungsgremien ab. in den Jahren bis heute verschlechterte sich der Gesundheitszustand weiter, die Erkrankung von Trude Unruh ist so weit fortgeschritten, dass der Stifterin Ihr Sohn Helmut Unruh als Betreuer zur Seite gestellt wurde.

Stifterin Trude Unruh

Eine Biografie der Stifterin ist in Vorbereitung. Einstweilen finden Sie Näheres unter https://de.wikipedia.org/wiki/Trude_Unruh

Gremien

Im Zusammenhang mit der Diskussion innerhalb des Vorstandes wie auch des Vorstandes mit der Stiftungsaufsicht über von dort empfohlene Satzungsänderungen kam man zu dem Ergebnis, dass die Stiftung, auch mit Blick auf ihre Größe, keinen Beirat benötige und nur ein Gremium haben solle, den Vorstand.

Der Vorstand besteht nunmehr aus

  • – Nikolaus Turner, der in der Übergangszeit den Vorstandsvorsitz zu übernehmen gebeten wurde,
  • – Jutta Jaura, einer langjährigen Vertrauten der schwer erkrankten Stifterin, die zur stv. Vorsitzenden gewählt wurde,
  • – Dr. Ulrich Brömmling, der zum Januar 2013 die Funktion des geschäftsführenden Vorstands übernommen hat,
  • – Katharina Heuer als weiterem Vorstandsmitglied und
  • – Katrin Sachs, kurzzeitiges Beiratsmitglied, die am 16. März 2013 in den Vorstand aufgenommen wurde,
  • – Helmut Unruh, Sohn der Stifterin.

Satzung

Im Zuge der Wiederaufnahme der Tätigkeit der Stiftung, der Namensänderung, der Neustrukturierung der Stiftungsorganisation und der Verlegung der Geschäftsstelle wurden Satzungsänderungen erforderlich. In diesem Zusammenhang wurde die gesamte Satzung 2013 überarbeitet. Am 24. Juni 2013 stimmte die Stiftungsaufsicht auch in Absprache mit dem Finanzamt für Körperschaften der überarbeiteten Fassung zu.

Die aktuelle Setzung finden Sie hier.

Preiträger Trude-Unruh-Preis 2013

Berlin/Müchen, 1. September 2013. 2013 vergibt die Trude-Unruh-Stiftung insgesamt fünf Trude-Unruh-Preise für besonderes Engagement für Ältere in der Gesellschaft: Die Trude-Unruh-Stiftung würdigt mit je einem Trude-Unruh-Preis das Ehepaar Lieselotte und Dr. Hans-Jochen Vogel, Bundesjustizminister a. D., den früheren Bürgermeister und Präsidenten des Senats der Hansestadt Bremen, Dr. Henning Scherf, die Bürgerstiftung Dresden, die Stiftung Bürger für Bürger in Leipzig und die Bürgerstiftung Stuttgart.

Graue Pather-Stiftung wird Trude-Unruh-Stiftung

Wichtig für den künftigen Erfolg der Stiftungsarbeit im Sinne des Willens der Stifterin schien eine Namensänderung. Die Stifterin war beim Errichtungsakt vom visionären Gedanken ergriffen, die Situation der alten Menschen zu verbessern und die Rechte der alten Generation sicherzustellen. Obgleich Ihr Name bereits damals deutschlandweit bekannt war, wählte sie selbstlos und in bescheidener Zurückhaltung den Namen „Graue-Panther-Stiftung“, um die Stiftung noch stärker in den Nutzen einer ganzen Bewegung vieler Menschen zu stellen und durch den Verzicht auf den eigenen Namen zu mehr Zustiftungen anregen zu können.

Zum einen erwies sich der zustifterische Eifer der Seniorenverbände als missverständlich abgesprochen, so dass es zu keinen nennenswerten Zustiftungen in den Anfangsjahren kam. Zum zweiten ist die Bezeichnung „Graue Panther“ durch die Auflösung der gleichnamigen Partei nach einer Spendenaffäre, an der die Stifterin keine Schuld trug, entweder in Misskredit geraten oder zumindest weitgehend unbekannt. Der Name „Trude-Unruh-Stiftung“ trägt dem großen Engagement der Stifterin Rechnung und bleibt selbstverständlich offen für Zustiftungen.

Das außerordentliche Vorstandstreffen am 16. März 2013 hat zur einstimmigen Beschlussfassung für die Namensänderung der Stiftung geführt und zur Einreichung der Satzung bei der Stiftungsaufsicht. Diese hat die Satzung sowie der neue Name von der Stiftungsaufsicht am 24. Juni 2013 lt. §5, Abs. 4 Bayerisches Stiftungsgesetz genehmigt. Nach der Namensänderung bleibt nun auch der Name der Stifterin im täglichen Wirken der Stiftung präsent.

Trude-Unruh-Preis

Im Berichtszeitraum wurden Preise und Förderungen gemäß dem Stiftungszweck vergeben. Sämtliche Aktivitäten wurden 2013 beschlossen, da die Jahre 2011 und 2012 die Arbeitskraft für die strukturellen Veränderungen banden.

Zunächst wollte die Stiftung den Trude-Unruh-Preis wiederbeleben. 1998 erhielt die Europäische Werkstatt für Kunst und Kultur Hellerau bei Dresden in Würdigung ihres kulturellen und sozialen generationsübergreifenden Engagements und Einsatzes den mit 3000 DM dotierten Trude-Unruh-Preis für die Inszenierung und Präsentation des Stückes SchubertEcho. 2000 ging der Preis (3000 DM) dann in Würdigung seines Engagements und Einsatzes zur Offenlegung skandalöser Verhältnisse in der Altenpflege, insbesondere die erhöhten Vorkommen von Dekubitus in fortgeschrittenem Stadium in Altenpflegeeinrichtungen, an den Rechtsmediziner Prof. Dr. med. Klaus Püschel vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Hamburg. Der für das Jahr 2002 vorgesehene Trude-Unruh-Preis war zum ersten Mal mit 2.500 Euro dotiert. Durch die Rücknahme der zunächst zugesagten Bereitschaft des designierten Preisträgers des Trude-Unruh-Preises 2002, Claus Fussek, den Preis entgegenzunehmen – der Preisträger hatte kurzfristig ein Problem darin gesehen, dass der Vorstandsvorsitz der Graue-Panther-Stiftung von Prof. Dr. Volker Thieler wahrgenommen wurde, – hat die Stiftung nachhaltigen Schaden genommen. Auch der Versuch, den Herausgeber der FAZ Frank Schirrmacher für seine Veröffentlichung zum Alter auszuzeichnen, misslang, weil man hier keinen für Stiftung und Preisträger gleichermaßen geeigneten Termin für eine Preisübergabe fand. So war der Preis ein Jahrzehnt lang nicht mehr vergeben worden. Das für den Trude-Unruh-Preis 2002 vorgesehene Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro behielt der Vorstand 2013 bei. Allerdings wollte man, um durch einen erneuten Ablehnungsfall den Ruf der Stiftung nicht erneut zu schädigen und um den Preis bekannter zu machen, fünf Trude-Unruh-Preise 2013 verleihen, das ursprüngliche Preisgeld zu fünf gleichen Teilen an folgende fünf Preisträger oder Preisträgergruppen vergeben. Somit erhielten

  • – die Bürgerstiftung Dresden für ihr Projekt „Generationendialog“ ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro,
  • – die Stiftung Bürger für Leipzig für ihren Einsatz bei der Förderung des ehrenamtlichen Engagements älterer Bürger ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro,
  • – die Bürgerstiftung Stuttgart für ihr Engagement für die ältere Generation, das sie mit der Unterstützung des Mehrgenerationenhaus-Projektes und des Hospiz-Projektes gezeigt hat, ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro,
  • – das Ehepaar Vogel (Dr. Hans-Jochen Vogel und Liselotte Vogel), für seinen Einsatz für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Insbesondere durch das Buch Ich lebe weiter selbstbestimmt!, geschrieben von Liselotte Vogel, aber auch durch beider stets offenen und selbstverständlichen Umgang mit dem Leben in einer Einrichtung für ältere Menschen ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro, und
  • – Dr. Henning Scherf, für sein konsequentes Eintreten für eine vollständige Integration älterer Menschen in die Gesellschaft und sein Werben für einen Dialog zwischen den Generationen ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

Förderungen

Neben den Preisgeldern gingen Förderungen im Berichtszeitraum an gemeinnützige Organisationen, von deren Arbeit ältere Menschen unmittelbaren Nutzen ziehen. Für die Arbeit des Bundesverbandes Graue Panther e. V., also der Heimatorganisation der Stifterin, wurden insgesamt 2.500 Euro zur Verfügung gestellt:

  • – für die Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen der Senioren-Schutz-Bund Vereine über 1.000 Euro für Auslagenerstattung,
  • – für die Förderung von Netzwerk-Treffen und zum Austausch von Informationen für den Bundesverband Graue Panther über 500 Euro,
  • – für gemeinnützige Projekte ab 2014 weitere 1.000 Euro.

An die FaW gGmbH Gesellschaft zur Förderung altersgerechten Wohnens gGmbH gingen 1.000 Euro für das Alzheimer Tanzcafé. Dort werden Menschen mit Alzheimer und Demenz aus ihren Wohnungen, Wohngemeinschaften oder aus einem Heim zu einem nachmittäglichen Café mit musikalischer Begleitung und Tanzaufforderung versammelt. Die Menschen müssen mit Taxen und Behindertenbussen dorthin transportiert werden.

Schließlich gingen 1.000 Euro als Förderung an die Evangelische Krankenhaus-Hilfe e. V. Seit über 40 Jahren besuchen ehrenamtliche Grüne Damen und Herren kranke und hilfebedürftige Menschen in mehr als 700 Krankenhäusern und Altenhilfe-Einrichtungen. Sie haben sich zusammengeschlossen zur als gemeinnützig anerkannten Arbeitsgemeinschaft Evangelische Krankenhaus-Hilfe e.V. – kurz „eKH“.

Die nächste Ausschüttung von Förderungen und die Vergabe eines Trude-Unruh-Preises ist für 2016 vorgesehen.

Zustiftungen und Spenden

Für die langfristige Verwirklichung des Stiftungszweckes ist die Trude-Unruh-Stiftung auf Zustiftungen ins Stiftungskapital und auf Spenden für die laufende Arbeit angewiesen. Zuwendungen können steuerlich geltend gemacht werden. Für alle Spenden bis 200 Euro gilt der Einzahlungsbeleg bzw. das Formular der Überweisung in Verbindung mit dem Kontoauszug als Zuwendungsbestätigung, für alle darüber liegenden Beträge übersendet die Stiftung nach Erhalt eine Zuwendungsbestätigung. Bitte teilen Sie uns mit der Überweisung Ihre Anschrift anhand des Formulars mit, so dass wir Ihnen die Spendenbescheinigung zuschicken können.

Spendenkonto Trude-Unruh-Stiftung bei der GLS Bank:

IBAN: DE05 4306 0967 8218 9248 00

BIC: GENODEM1GLS

Kontakt

Trude-Unruh-Stiftung
c/o Dr. Ulrich Brömmling
Potsdamer Straße 71
10785 Berlin

trude-unruh-stiftung(at)broemmling.de

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