Bibliotheken sind eine gefährliche Brutstätte des Geistes. Mit diesem Zitat aus dem Jahresbericht des Generalinspekteurs für das Bibliothekswesen 1978 leitet Brömmling den Schwerpunkt der Herbstausgabe 2015 von VIERVIERTELKULT ein. Weiter heißt es dort: Google und Microsoft, Facebook und Apple wissen fast alles, doch eine Rückzugsmöglichkeit ist geblieben: das Buch. Man mag an Titel und Einband erkennen, in welche Lektüre sich die Lesende gegenüber in der Straßenbahn, im Wartezimmer und im Lesesaal vertieft. An welcher Stelle sie jedoch gerade ist und wie sich die Inhalte des Buches mit den Gedanken mischen: Das bleibt ein Buch mit sieben Siegeln für jeden. Kindles, Smartphones, Browser mögen bald Augen haben und Stirnbewegungen bestimmten Hirnströmen und Textpassagen zuordnen, Drohnen mögen uns vor den Fenstern beobachten: Die Gedanken bei der Lektüre bleiben frei. Beiträge über Buchgeschichte, Buchförderung, Büchersammlungen, Bucharten, Buchurteile, Buchästhetik und die Konkurrenz zum Netz liefert der Schwerpunkt, außerdem mit seinen Schwerpunktseiten eine gute Übersicht über die aktuelle Literatur zu Buchwesen. Neben dem Schwerpunktartikel zur Textgattung Rezension, die er auf die Liste der bedrohten Arten setzt, schreibt Brömmling über die Klostergärtnerei Riddagshausen (S. 50-51), er porträtiert den Förster Arno Meyer von Wolff (S. 64), stellt gerförderte Medien (S. 48-49) vor und hat weitere besondere Neuerscheinungen ausgewählt (S. 52-53). In jeder Ausgabe interviewt Brömmling ein Mitglied des Stiftungsrates, diesmal den langjährigen Direktor des Herzog Anton Ulrich-Museum, Prof. Dr. Jochen Luckhardt. Brömmlings Blick über den Tellerrand trifft heute Wolf Horenburg. Der Braumeister in achter Generation und ehemalige Aufsichtsratsvorsitzenden der Wolters AG ist am 21. September 81 Jahre geworden. Herzlichen Glückwunsch! Und allen an VVK-Interessierten eine unterhaltsame Lektüre!
Buch & Bücher: VIERVIERTELKULT-Schwerpunkt im Herbst
28. September 2015
Neues zu einem bekannten Thema: 25 Jahre Deutsche Einheit
8. Juni 2015
Mit dem Schwerpunkt 25 Jahre Deutsche Einheit steht seit heute das Sommerheft von VIERVIERTELKULT im Netz. Wer glaubt, schon alles gelesen zu haben, täuscht sich; hier sind neue Beiträge versammelt. In der Einleitung zum Schwerpunkt schreibt Brömmling:
Wie hätte Willy Brandt nach einem Vierteljahrhundert den Fortschritt der Deutschen Einheit bewertet? Wo hätte die Berlinerin Regine Hildebrandt die Spuren ihres Heimatlandes verortet? Die Danzigerin Hanna-Renate Laurien? Der Heidelberger Klaus Schütz? Wir merken stets an, dass die Zeitzeugen von 1945 sterben, und haben schon nach 25 Jahren wichtige Zeugen der Deutschen Einheit verloren. VVK hat für seinen Schwerpunkt Zeitzeugen als Autoren gewonnen, die Spannendes erzählen, das noch nicht überall steht. Der Stiftungspräsident hat ihnen in seinem Editorial schon namentlich gedankt. Neben Achim Walter, Hanns-Michael Noll, Jörg Kretzschmar und Peter-Josef Raue schauen drei Professoren auf verschiedene Facetten der Einheit: Christoph Stölzl auf ein kulturelles Konzert, Michael Wedel auf den deutschen Film, Matthias Steinbach auf Spuren der Wende im Westen. Vielleicht schmunzeln auch Sie, wenn Sie von der Westfrau lesen, die sich einen neuen Wintermantel kaufen will, weil man sie für eine Ostfrau hielt und mit Bananen beschenkte. Der Schwerpunkt enthält eine Mischung aus Fakten, Stimmungen und Gefühlen.
Auch dieses Heft von VIERVIERTELKULT liegt in der Verantwortung von Brömmling, der für Idee, Konzeption und Schriftleitung steht. Und er schreibt wieder selbst, unter anderem berichtet er von Zwiebelzucker im Stiftungsgut Unseburg (S. 46-47), er stellt relevante Neuerscheinungen vor (48-49) und porträtiert die Gewinnerin des diesjährigen Deutschen Stiftungspreises, Jenny de la Torre (52-55). Wie stets hat er Quellenangaben zum Schwerpunkt zusammengefasst und gibt weiter gehende Literaturhinweise (26-29). Feste Rubriken Brömmlings sind das Interview mit einem Mitglied des Stiftungsrates und das Teamporträt – in dieser Ausgabe mit dem Direktor des Staatlichen Naturhistorischen Museums, Ulrich Joger, (30-31) und von Elisa Kapp (60).
Das ganze gedruckte Heft ist kostenlos über die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz zu beziehen.
Jenny de la Torre im Interview mit Brömmling
10. Mai 2015
Bereits 2010 hat Brömmling die Trägerin des Deutschen Stifterpreises 2015, Dr. Jenny de la Torre, für die StiftungsWelt interviewt. Das Interview erschien in der Sommerausgabe der Zeitschrift des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, die sich schwerpunktmäßig mit Stiftungswirken in der Stadt beschäftigt. Schon aus dem Gespräch vor fünf Jahren ist herauszulesen, was für eine herausragende Persönlichkeit Jenny de la Torre ist. Umso erfreulicher, dass ihr am 8. Mai 2015 in Karlsruhe der Deutsche Stifterpreis 2015 verliehen wurde. Bedauerlicherweise ist der Preis undotiert. Das Interview ist in der Nummer 2-2010 der StiftungsWelt zu lesen und beim Bundesverband Deutscher Stiftungen erhältlich. Vielleicht wollen Sie es der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius gleichtun, die aus Anlass der Ehrung 10.000 Euro für die Arbeit der Stiftung bereitstellt. Der Stiftung ist mit jedem Euro geholfen. Für VIERVIERTELKULT bereitet Brömmling ein aktuelles Porträt der Stifterin vor, das im Sommerheft (VVK 2015-2|52-55) erscheinen wird.
VIERVIERTELKULT gräbt aus
2. Januar 2015
Um „Archäologie“ geht es schwerpunktmäßig in der Winterausgabe von VIERVIERTELKULT. Vom besonderen Kulturreichtum einer Region ist häufig die Rede, spricht man vom alten Braunschweiger Land. Das gilt offenbar nicht nur für die vergangenen 1000 Jahre. Ganz gleich welchen Teilaspekt moderner Archäologie er ins Heft nehmen wollte, immer drängten sich für Chefredakteur Brömmling Beispiele aus der Region um Braunschweig, Wolfenbüttel, Königslutter und die Montanregion Harz. In der Einleitung zum Schwerpunkt schreibt Brömmling:
Archäologie! Wir hätten so weit fahren können! Das Deutsche Archäologische Institut kommt einem in den Sinn, 1829 in Rom gegründet. Johann Joachim Winkelmann fällt einem ein, Karl Richard Lepsius, Heinrich Schliemann, Alfred Maudslay, Howard Carter. Die großen Entdecker und Archäologen sind immer weit weg in der Fremde zu Fund und Ruhm gekommen. Und wir bleiben zuhause? Die alten Binsenweisheiten gelten nicht mehr. Man muss nur tief genug graben, und fündig zu werden, dachte man früher. Als klar wurde, welches Troja die Schliemanns ausgegraben hatten, dachte das niemand mehr. Man muss nur weit genug fahren, um etwas Bedeutendes zu entdecken? Stimmt auch nicht.
Im Winter-VIERVIERTELKULT gibt es noch viel mehr zu entdecken: Wie in jeder Ausgabe präsentiert Brömmling Neuerscheinungen, interviewt ein Mitglied des Stiftungsrates (diesmal Christina Steinbrügge, Landrätin von Wolfenbüttel), portraitiert eine Mitarbeiterin der SBK (diesmal Ann-Kathrin Braunisch aus dem Förderbereich und gibt auf den Serviceseiten Hinweise zu weiterführender Literatur zum Schwerpunkt. Diesmal außerdem dabei: Brömmlings Beschreibung der Internationalen Orgelwochen und ihres Gründers, Andreas Sieling. Und ein nachdenklicher Beitrag zum Konzept des Ruheforstes in Harbke, der anderenorts vielleicht Friedwald heißen würde. In den Gedanken „zwischen Butterfahrt und würdiger Grablege“ klingt aber nicht nur Kritik an der Haltung von Lokalpolitikern zum Umgang mit geltendem Recht an; er verweist auf spannende weitere Geschichten wie die von „Goethe im Floridawald“ und jene vom eingestürzten Renaissanceschloss Harbke, das nicht unbedingt dessen Feinde zur Ruine machten. Lesen Sie das ganze Heft hier.
„Kulturbesitz“
8. November 2014
Es war das erklärte Lieblingsthema des Chefredakteurs. Und der Schwerpunkt „Kulturbesitz“ machte dann auch das VIERVIERTELKULT-Herbstheft 2014 zu einem der bislang schönsten Hefte überhaupt (dicht gefolgt vom gerade erst erschienenen Sommerheft), dieser Meinung ist jedenfalls Brömmling, der Chefredakteur.
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“, schreibt Ludwig Wittgenstein als siebten Hauptsatz im Tractatus Logico-Philosophicus. Von und über Kulturbesitz zu sprechen, ist ein Weg aufs Eis. Wie schwierig die Materie ist, zeigte sich auch in der vergleichsweise hohen Zahl der Absagen auf unsere Artikelanfragen. Brömmling, der sich von der Ausgabe weiteren Aufschluss über das Wesen von Kulturbesitz erhofft hatte, sah sich kurzerhand in der schönen Pflicht, selbst den Hauptartikel zu schreiben. Es sind nur wenige Institutionen, die den Begriff „Kulturbesitz“ im Namen führen. Kulturbesitz: Nicht greifbar, Platzhalter für Vieles oder Nichts. Man mag fast von immaterieller Materie sprechen. Gegen die allzu schnelle Gleichsetzung von Kulturbesitz und Besitz, Kulturerbe und Erbe, Kulturgüter und Güter hilft der selbstmordgefährdete Heinrich Faust:
Was du ererbt von deinen Vätern hast, | Erwirb es, um es zu besitzen. | Was man nicht nützt, ist eine schwere Last, | Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen.
„Erwerb“ also nicht mit finanziellen Mitteln, sondern aus einem kulturellen Verständnis heraus: Die Vergangenheit mit der Offenheit des Augenblickes zu betrachten, statt unbeweglich zu verharren, das ist der Erwerb von Erbe in jedes Einzelnen Besitz. Sagt Goethe. Oder sagt zumindest Heinrich Faust.
Auch sonst ein inhaltsreiches Heft Brömmling stellt den Paramentenschatz der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz vor. Und er verrät auf der letzten Seite, wer die zweite Stimme neben der bereits vorgestellten Angelika Steeneck ist, wenn Das alte Försterhaus wieder einmal durchs Haus der Braunschweigischen Stiftungen tönt. Sie gehört Ute Sandvoß. Doch auch wenn Brömmling den Löwenanteil der Arbeit für dieses Heft hatte: Die Ausgabe wäre herzlich wenig wert ohne die anderen Beiträge von Gastautoren, Fremdautoren, Mitarbeitern aus der Stiftung, von Projektpartnern, Exoerten, Journalisten.
Doppelheft VIERVIERTELKULT zu Integration, Inklusion, Teilhabe
9. April 2014
Die neue VIERVIERTELKULT ist im Netz. Das Doppelheft Winter 2013/Frühling 2014 wird in den nächsten Tagen auch per Post die 2.200 Abonnenten erreichen.
Die Vierteljahresschrift ist gleichermaßen Magazin wie Teiljahresbericht der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Brömmling hatte die Idee zu VIERVIERTELKULT und ist Chefredakteur.
In dieser Ausgabe beobachtet Brömmling eine Jagd im Stiftungswald. Geschossen hat er nicht (getroffen schon). Aus dem Team stellt er diesmal Angelika Steeneck vor, aus dem reichen Fundus des Stiftungsvermögens präsentiert er für die entsprechende Rubrik die Immobilie am Lessingplatz 1 in Braunschweig. Die Rubrik „Über den Tellerrand“ könnte diesmal auch „Über die Straße“ heißen, denn auf der anderen Seite der porträtierten Stiftungsimmobilie liegt am Lessingplatz 12 das Haus Salve hospes. Hier am Sitz des Kunstvereins Braunschweigs beginnt eine seltene Grundstücksfolge: Auf drei benachbarten Grundstücken haben drei aufeinanderfolgende Generationen der Familie Krahe als Architekten gewirkt. Wo kamen diese Krahes her, wo gingen sie hin? Brömmling hat den „letzten Krahe“ in Berlin getroffen.
Neu am Heft sind die Serviceseiten, die den Schwerpunkt ergänzen. Wer die Einleitung zum Schwerpunkt verfasst hat, lässt sich leicht ermitteln; schließlich ist von der norwegischen Ballade vom Skigard die Rede.
VIERVIERTELKULT ist kostenlos bei der Stiftung im Abonnement zu erhalten. Die Online-Version ist über einen Link gleich auf der Startseite der Stiftung zu erreichen.
Doppelheft VIERVIERTELKULT erschienen
9. September 2013
Frisch aus der Druckerei geliefert: Die neue Ausgabe von VIERVIERTELKULT lag seit einer Woche schon online vor, nun ist es auch als gedrucktes Magazin erschienen. Brömmling hatte die Idee zu VIERVIERTELKULT und ist Chefredakteur dieser Vierteljahresschrift der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die mit dieser Ausgabe ins dritte Jahr geht.
In dieser Ausgabe schreibt Brömmling einen Artikel zum Schwerpunktthema der Ausgabe, „Die Welfen“. Über ein merkwürdiges Jubiläum 1933-2013, das am anderen Ende der Welt das genaue Gegenteil von dem beschrieb, was in der „Reichshauptstadt“ Berlin 1933 seinen Anfang nahm, schreibt Brömmling in der Rubrik „Über den Tellerrand“. Er stellt das Gut Allersheim in Holzminden vor (und bringt hier, seltsam genug, Napoleon III. und Margret Thatcher, zusammen). Auch das Teamporträt stammt von ihm, diesmal hat er Norbert Funke beobachtet, wie Buchbesprechungen und weitere Texte.
VIERVIERTELKULT ist kostenlos bei der Stiftung im Abonnement zu erhalten. Die Online-Version ist über einen Link gleich auf der Startseite der Stiftung zu erreichen.
Süddeutsche Zeitung schafft das Wirtschaftsbuch ab
3. Februar 2013
Das „Wirtschaftsbuch“ war über viele Jahre eine besondere Rubrik in der Süddeutschen Zeitung. Ein kleiner Kreis externer Autoren rezensierte ausgewählte Neuerscheinungen, in jeder SZ am Wochenende fanden sich zwei dieser Besprechungen.
Dass die Autorinnen und Autoren sich jenseits des hektischen Redaktionsalltags in die Wirtschaftsbücher vertiefen konnten, ermöglichte auch die Einbeziehung interessanter Randthemen, die sonst nur selten Platz in den Wirtschaftsteil gefunden hätten. Im „Wirtschaftsbuch“ spiegelten sich ökonomische Phänomene der Politik, dem Gemeinwesen, dem Arbeitsleben, Organisation und Management, ökologischen Maßstäben, ethischen Kriterien, und die Beiträge lieferten durch den Blick des Rezensenten auf den Blick des Buchautors auf die Wirtschaft in allen ihren Facetten eine weitere Dimension, ein besseres Verständnis des Wirtschaftsgeschehens. Nur eine Handvoll renommierter Experten zeigten den SZ-Lesern diese besondere Perspektive: Helmut Lolhöffel und Dagmar Deckstein, Marianne Körber und Werner Bührer und einige wenige mehr. Seit 2009 schrieb auch Brömmling ungefähr jeden Monat eine der acht monatlichen Rezensionen, rund 40 mögen es insgesamt geworden sein. Die von ihm besprochenen Titel umfassten nicht nur Bücher zum Stiftungswesen; sie reichten vom sechsbändigen Standardwerk zur Wirtschaftsethik bis zu Diarmuid Jeffreys beachtenswerte Geschichte der IG Farben, von der Facebook-Genese, erzählt von einem Insider, bis hin zu Kathrin Hartmanns Gesellschaftsgemälde der Gegenwart, das der Leser ihres Buches nicht wieder vergessen wird.
Ende Januar sind die letzten beiden Rezensionen in jener Reihe erschienen. Es verschwindet mit der Rubrik auch ein besonderer Charakterzug der Tageszeitung.
Die Kunst des Umwegs
9. April 2011
„Die Kunst des Stiftens“ war der Titel von Brömmlings erstem Buch über Stiftungen. Seither wird der Titel „Die Kunst des …“ fast inflationär gebraucht. Nun hat der ehemalige Oxford-Professor John Kay „Obliquity – die Kunst des Umwegs“ geschrieben: ein gelungener Ratgeber, bei strategischen Entscheidungen nicht immer mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Das ist auch für Stiftungen interessant. Brömmling hat das Buch für die „Süddeutsche Zeitung“ besprochen.
No Facebook Foundation, but an article…
8. Juli 2010
In der jüngsten Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung: Eine Rezension von Brömmling über die Entstehung des derzeit erfolgreichsten Online-Netzwerkes der Welt. Zuckerberg sollte mal langsam daran denken, eine Facebook Foundation einzurichten…