Kurzkritik: Nora Around the World
Angeschaut! Heute war ich in der Osloer Nationalbibliothek, wo ich viele Wochen meines Lebens zugebracht habe für Magisterarbeit 1996 und Doktorarbeit 2012. Unbedingt ansehen: spannende Ausstellung Nora Around the World über die weltweite Wirkung von Nora – ein Puppenheim (hier zu sehen u. a. ein Plakat einer Inszenierung in Damaskus aus dem Jahr 2000). Ibsens Drama von 1879 dürfte mehr für die Emanzipation getan haben als irgendein anderes literarisches Werk überhaupt. In China ist Noraismus das Wort für Feminismus. In Indien entfernt Nora den Puder aus ihrem Haar, der dort Symbol der verheirateten Frau ist.
Und in Malawi spielt man eine Bearbeitung des Stückes unter dem Titel Breaking the Pot. Was offenbar das passende Bild wider Unterdrückung und Ungleichheit ist. Feine Ausstellung mit lustigen Filmausschnitten u. a. mit Jane Fonda und Anthony Hopkins (n i c h t im selben Film).
Nora around the World. Nasjonalbiblioteket, Henrik Ibsens gate 110 (Solli plass), Oslo
9. Juni bis 17. September 2016. Mo-Fr 9-18 Uhr, Septembersamstage 9-14 Uhr.