Skip to content

Kurzkritik Schubenz: Der Wald in der Literatur

von broemmling am 31. Mai 2021

Klara Schubenz: Der Wald in der Literatur des 19. Jahrhunderts. Geschichte einer romantisch-realistischen Ressource. konstanz university press, Göttingen 2020. 505 Seiten, 39,00 EUR.

Mit den Grimm‘schen Kinder- und Hausmärchen beginnt Klara Schubenz ihr Buch über den deutschen Wald. Der Wald ist nicht nur als Ressource für die Holzwirtschaft zu sehen, der wir den Begriff der Nachhaltigkeit verdanken. Er dient auch als Rohstoff, als Bodenschatz für abertausende von literarischen Texten. Zumindest was die großen Werke des 19. Jahrhunderts betrifft, hat die Autorin nachhaltig im anderen Sinne gehandelt: Bei der Lektüre hat man den Eindruck, über dieses Thema sei man nun dauerhaft informiert, hier bleiben keine Fragen offen. Der Wald als Erinnerungsort der Vorzeit, die Märchen als Erzählungen aus der Kindheit des Menschseins und gleichzeitig als Wirtschaftsfaktor. Dass beides nebeneinander existieren kann, zeigt Schubenz an Stifters Waldbrunnen und vielen weiteren Texten. Wer ihr Buch von Anfang bis Ende liest, und der flüssige Stil macht die Lektüre leicht, hat den Wald verstanden. Wir brauchen nur den Dichtern und Denkerinnen zuzuhören, um der Natur die nötige Achtung entgegenzubringen.

Von → Allgemein, Rezension