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Neue Nachlieferung im StiftungsManager. Aussortierte Kurzkritik Borgolte hier

von broemmling am 3. April 2021

Am Karsamstag kam die neue Nachlieferung des Erich Schmidt Verlags für den StiftungsManager. Da die Abonnenten leider meine Besprechungen der Vorlieferung aussortieren müssen, bevor sie die neuen einfügen, kommen die nunmehr aussortierten oder einige von ihnen zuweilen in den Blog. Michael Borgoltes Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte lohnt sich wirklich.

Michael Borgolte: Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte. Von 3000 v.u.Z. bin 1500 u.Z. Verlag WBG, Darmstadt 2017. 728 Seiten, 79,95, 63,96 € für wbg-Mitglieder. 978-3-534-26962-4.

Es sei, das ist bei Rezensionen unüblich, diesem Werk vorausgeschickt: Es kommt vor, dass ein Rezensent bedauert, ein Werk nicht Seite für Seite wiedergeben zu können. In diesem Fall ist des Michael Borgoltes Weltgeschichte, die er als Stiftungsgeschichte darstellt. Zugegeben: Der Rezensent hat in seiuner Dissertation selbst einen altnordischen Runenstein zum Ursprung des norwegischen Stiftungswesens erklärt. Aber wie breit lässt sich stifterisches Tun tatsächlich fassen? Ist alles, was Besitzverzicht ist, gleichzeitig auch stifterisches Engagement? Dem Historiker Michael Borgolte jedenfalls gelingt ein Parforceritt durch die Geschichte, angefangen im Jahr 3000 vor Christus oder vor unserer Zeitrechnung, und immer wieder kann er stifterisches Engagement belegen. Natürlich ist es immer und in jeder Epoche neu die Frage, was Stiften beinhaltet und ob sich der vermeintliche Stifter dem Wesen seiner ebenso vermeintlich stifterischen Tat bewusst war. Deswegen nennt der Autor die beiden Begriffe „Stifter“ und „Stiftungspolitiker“. Jedes Vermächtnis, und sei es auch nur das „einiger Häuser gegenüber der Synagoge und eine Reihe hebräischer Bücher“ sieht der Autor als stiftungsartig. Wer die Beliebigkeit kennt, mit der heute bereits Stiftungen auf Zeit und Stiftungsdarlehen als Stiftungen gerechnet werden, hat bei dieser Argumentation keinen Zweifel. Und auch wer Zweifel hat, ist imponiert von der Fülle der Beispiele, die der Autor dem Leser aus 45 Jahrhunderten präsentiert. Von Anfang bis Ende ein lesenswertes Buch ohne Ärgernis.

 

Von → Allgemein