Skip to content

Kurzkritik Graves: Der Schrei

von broemmling am 28. Oktober 2018

Ausgelesen! Robert Graves, eigentlich Robert von Ranke-Graves, ist für mich eine Neuentdeckung. Der in Wimbledon 1895 geborene Schriftsteller ist 90 Jahre alt geworden, und ich habe erst heute den ersten Text von ihm gelesen, die Erzählung Der Schrei, geschrieben 1926, die ich mir flapsigerweise als Buch zum Bild zu Gemüte führen wollte. Aber ganz so flapsig gedacht war das dann doch nicht: Denn der Schrei, den Graves beschreibt, transportiert tatsächlich viel von der Angst und dem Unbehagen, das auch aus Munchs Werk spricht (oder schreit). Die gesamte Stimmung der Erzählung zieht in den Bann – und das, obgleich die Rahmenhandlung zunächst zum Cricket-Spiel führt, das muss ein Autor erst einmal schaffen… Der Text mutet lyrisch an; demnächst werde ich mir wohl ein paar der vielen Gedichte vornehmen, die Robert Graves geschrieben hat.

Robert Graves: Der Schrei. Erzählung. Aus dem Englischen von Wolfgang Held (= Bibliothek Suhrkamp Band 1292). Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1998. 56 Seiten, 19,80 DM. 3-518-22292-9. Gefunden in der Siegburger Buchhandlung R2 im Modernen Antiquariat.

Von → Allgemein