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Kurzkritik Márquez: „Chronik eines angekündigten Todes“

von broemmling am 6. September 2017

Ausgelesen! Einmal im Lesefluss aus Hundert Jahren Einsamkeit, las sich Gabriel García Márquez‘ Chronik eines angekündigten Todes in einem Zug. Waren Hundert Jahre Einsamkeit kaum ein Roman als vielmehr ein Epos, ist die Chronik kaum ein Roman, sondern Erzählung oder gar Novelle, so dicht ist der Bericht von der Ermordung Santiago Nasars. Der Autor tritt wieder einmal selbst auf, diesmal namentlich als Ich-Erzähler, aber noch viel mehr vermisst man nach der Lektüre die ganze Gesellschaft mit so wunderbaren Namen wie Bayardo Sn Román, Suseme Abdala, Escolátisca Cisneros oder Próspera Aranga. Das Bild ist die Illustration nicht zum angekündigten Tod, sondern zum Motiv für den Ehrenmord, als der er klassifiziert wird – besser gesagt: Hätte es so ausgesehen, hätte es keinen Mord gegeben. Aber da war kein Blut in der Hochzeitsnacht … Doch am besten lese man selbst …

Gabriel García Márquez: Chronik eines angekündigten Todes. Roman. Aus dem Spanischen von Curt Meyer-Clason. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1981. 149 Seiten. ISBN 3-462-01472-2.

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