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21 neue Titel für den „StiftungsManager“ – hier die Kurzkritik zu zwei Bänden zum Erbrecht

von broemmling am 17. Februar 2017

Ausgelesen! Das waren leseintensive Tage, in denen ich mich für die nächste Nachlieferung des StiftungsManagers wieder durch gut 20 neue Titel zu Stiftungswesen, Gemeinnützigkeitsrecht, Mäzenatentum und Zivilgesellschaft gelesen und zuweilen auch gekämpft oder gebissen habe. Die Besprechungen sind den Abonnenten des StiftungsManagers vorbehalten und können zum Teil auf Wunsch einzeln bei mir abgerufen werden. Ausgewählt für meinen Blog habe ich zwei Titel zum Erbrecht.

Es waren die ersten Neuerscheinungen des Jahres, und auch wenn es sich um die vierte bzw. dritte Auflage handelt, sei auf die beiden Grundlagenwerke zum Erbrecht hingewiesen. Dabei ist für die Stiftungsmanager vornehmlich Matthias Schmoeckels Lehrbuch relevant. Im von Elmar Uricher herausgegebenen ausführlichen Formularbuch zur Testaments- und Vertragsgestaltung und zur Prozessführung sucht man erstaunlicherweise die Möglichkeit des Erbschaftsteuererlasses durch Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung oder überhaupt das Stichwort „Stiftung“ vergebens. Die Autoren gehen in ihrer Beratungsperspektive von einer Geltendmachung maximaler Erberträge für Mandanten aus. Da hat die gemeinnützige Stiftung keinen Platz. Beim Aufnahmebogen/Checkliste/Sachverhaltserfassung fragt erst der letzte Spiegelstrich, quasi unter fernerliefen, nach „Regelungszielen und Wünschen der Erblasser“. Vielleicht erklärt dieses Handbuch, warum es doch immer noch vergleichsweise wenige neue Stiftungserrichtungen im Jahr gibt. Wünschenswert wäre für die Folgeauflage, zumindest einen ergänzenden Hinweis hinzuzufügen. Der Einwand, die Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung von Todes wegen oder die Errichtung durch einen Erben wird streng genommen durch das klassische Erbrecht nicht berührt, verfängt nicht: Matthias Schmoeckel zeigt, dass es anders geht. In seinem Erbrecht-Lehrbuch zeigt er Alternativen zum Erbrecht auf, behandelt die stifterischen Möglichkeiten außerdem in seinen Kapiteln zur gewillkürten Erbfolge. Und in Schmoeckels Kapitel zur Testamentsgestaltung haben rechtsfähige wie nicht rechtsfähige Stiftungen und auch Zustiftungen ihren selbstverständlichen Platz – auch wenn der Begriff der Familienstiftung bei Schmoeckel unklar gefasst ist.

Mathias Schmoeckel: Erbrecht (= NomosLehrbuch). Nomos Verlag, Baden-Baden, 4. Auflage 2017. 304 Seiten, 26 Euro. 978-3-8487-2878-7.

Elmar Uricher (Hg.): Erbrecht. Testamentsgestaltung, Vertragsgestaltung, Prozessführung (= NomosFormulare). Nomos Verlag, Baden-Baden, 3. Auflage 2017. 1188 Seiten, 118 Euro. 978-3-8487-2575-5.

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