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Kurzkritik Jürgen Jankofsky: 2x „Merseburg“

von broemmling am 21. September 2016

Ausgelesen (und ausgesungen)! Am vergangenen Sonnabend war der Philharmonische Chor Berlin wieder einmal bei den Merseburger Orgeltagen zu Gast, diesmal mit Regers 100. Psalm (den ich schon einmal vorher gesungen habe, am 4. Dezember 2011, damals aber in der Berliner Philharmonie). Wer über die großartige Akustik und die beeindruckende Orgel des Doms zu Merseburg hinaus noch mehr über die wechselvolle Geschichte der Stadt Merseburg erfahren will, kommt an den beiden Büchern von Jürgen Jankofsky, eine Chronik der 1200-jährigen Geschichte und einen Geschichtenband, nicht vorbei. Gut an den Büchern ist eine kluge Ausgewogenheit der Themen, zu denen die Vorstellung der Merseburger Zaubersprüche durch Wilhelm von Humboldt in Berlin und das Fremdeln der Merseburger als neue Einwohner Preußens ab 1815 und ihrer langsam erwachenden Zuneigung zu Kleist von Nollendorf genauso gehören wie der Beginn der Ammoniak-Herstellung nach dem Haber-Bosch-Verfahren 1917 in der Nähe von Merseburg. Der kleine Kurt Biedenkopf ging hier von 1938 bis 1945 zur Schule, hier verweigerte man 1977 Rudolf Bahro 1977 die Promotion. Und vieles mehr.

Jürgen Jankofsky: Merseburg. 1200 Jahre in einer Chronik aus Daten, Namen und Fakten. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2015. 431 Seiten, 12,95 Euro.

Jürgen Jankofsky: Merseburg. 1200 Jahre in 62 Porträts & Geschichten. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2013. 280 Seiten, 9,95 Euro.

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