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Kurzrezension reloaded: „Schwarzbuch Bührle“

von broemmling am 2. August 2016


In der NL 46 des StiftungsManagers findet sich Brömmlings Besprechung des von Thomas Buomberger und Guido Magnaguagno herausgegebenen Schwarzbuches Bührle. Nachstehend ein Auszug:

Das Schwarzbuch Bührle wirft ein weniger gutes Licht auf die Schweiz. Die Geschichte des spendenfreundlichen Waffenlieferanten Nazideutschlands, der 1942 ins Komitee der Internationalen Musikfestwochen Luzern aufgenommen wurde, unter anderem weil er zwei Millionen Franken Stiftungsgelder in Aussicht stellte, ist nicht nur spannender als jeder erfundene Stiftungskrimi je sein könnte; die Geschichte der geplanten Übernahme von Emil G. Bührles Gemäldesammlung durch das Kunsthaus Zürich ist mit Blick auf die Panama Papers, zum Zwecke der Verschleierung missbrauchte Stiftungen, die Modigliani-Story und den Fall des Kunsthändlers Gurlitt hochaktuell.

Jetzt legt der Rotpunktverlag, dem das Schwarzbuch zu verdanken ist, nach und informiert in seinem Newsletter: Ein Jahr nach dem Erscheinen des Schwarzbuch Bührle, das u.a. der Herkunft der Bilder des Waffenfabrikanten Nazideutschlands nachgeht, reagiert die Stiftung Bührle mit einer »Richtigstellung«, ausführlich dargelegt in einem Artikel von Philipp Meier in der NZZ (6.7.) der Bührle, etwas lapidar, »wenig Fingerspitzengefühl« beim Sammeln von Kunst bescheinigt. In ihrer Replik im selben Blatt (10.7.), »Sammlung Bührle muss die Archive öffnen«, fordern die Herausgeber des Schwarzbuchs, Thomas Buomberger und Guido Magnaguagno, einen transparenten Umgang mit Raub- und sogenannt entarteter Kunst, die in dem Kunsthaus-Neubau ab 2020 ausgestellt werden soll.

Wer das Buch und die Diskussion noch nicht kennt, erfährt beim Rotpunktverlag Einzelheiten.

Thomas Buomberger | Guido Magnaguagno (Hg.): Schwarzbuch Bührle. Raubkunst für das Kunsthaus Zürich? Rotpunktverlag, Zürich 2015. 255 Seiten, 34 Euro. 978-3-85869-664-9.

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