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Standing Ovations für Jenny de la Torre

von broemmling am 8. Mai 2015

Manchmal ist es die geehrte Persönlichkeit, die der ehrenden Organisation eine ganze Veranstaltung noch zum Gelingen bringt. Jenny de la Torre ist so ein Fall. Dass der Deutsche Stiftungstag 2015 in Karlsruhe in allerbester Erinnerung bleiben wird, ist vor allem der engagierten Ärztin aus Peru zu verdanken, die am Freitag den Deutschen Stifterpreis 2015 erhielt. Jenny de la Torre engagiert sich seit 20 Jahren in Berlin als Ärztin für Obdachlose. Sie hat mit einem kleinen Preisgeld für die Goldene Henne, mit nur 25.000, vor Jahren eine Stiftung errichtet und mit unermüdlichem Engagement inzwischen ein Gesundheitszentrum in der Pflugstraße in Berlin-Mitte aufgebaut. Die kleine Frau, Jahrgang 1954, hatte die Herzen der ganzen Festversammlung schon für sich gewonnen, da hatte sie noch kein einziges Wort gesagt. Eine gelungene Laudatio von Michael Göring mag ein Übriges getan haben: Jedenfalls erhoben sich die Anwesenden im Konzertsaal am Freitagvormittag von ihren Plätzen und spendeten minutenlangen Beifall. Der Deutsche Stifterpreis ist ein ideeller, undotierter Preis. Preisträger wie der kürzlich verstorbene Klaus Tschira (1999) hätten das vermutlich in der Tat nicht benötigt; Allerdings hätten sich sicher auch Eske Nannen (2000) und Paul Raabe (2001) über zusätzliches Geld fr ihre Projekte gefreut, seien es die Kunsthalle Emden oder die Franckeschen Stiftungen zu Halle. Aber jetzt wird für die Pflugstraße in Berlin gesammelt. Bleibt zu hoffen, dass viele es der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius gleichtun und selbst die Arbeit von Jenny de la Torre unterstützen. Gerne mit 10.000 Euro wie die ZEIT-Stiftung, die hab ich gerade nicht zur Verfügung, aber spenden werde ich auch. Jenny de la Torre ist mir nicht unbekannt: Ich habe sie für die StiftungsWelt 2-2010 interviewt: Mein aktuelles Porträt der Preisträgerin wird es in der Sommerausgabe von VIERVIERTELKULT geben.

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