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Bertelsmann-Republik: Ein gutes Buch

von broemmling am 16. September 2010

Ausgelesen! Thomas Schuler hat ein Buch zur Bertelsmann Republik Deutschland geschrieben. Das Buch ist äußerst angenehm zu lesen, weil der Leser nicht – wie bei ähnlichen Büchern zuweilen der Fall – das Gefühl hat, dass hier einer unbedingt mit dem Holzhammer aufs Stiftungswesen einschagen will. Schuler stellt ja nicht in Abrede, dass die Bertelsmann Stiftung auch viele Dinge tut, die der Gesellschaft nützen. Aber er wirft die Frage auf, ob es nicht dem Konzern sogar immer noch ein bisschen mehr nützt als der Gesellschaft. Über die steuerlichen Rahmenbedingungen für die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung und über Steuersystematiken insgesamt wird man ja wohl noch reden dürfen. Das hat die seit Jahren existierende Kampagne, die auf www.anti-bertelsmann.de zu finden ist, nicht geschafft; Thomas Schuler gelingt es.

Wer sich gut auskennt, entdeckt einige Fehler. Das Thema „Bertelsmann und Bürgerstiftungen“ stimmt so einfach nicht. Aber das sind Kleinigkeiten. Und noch einmal: Schuler sagt überhaupt nicht: alles falsch, alles Quatsch. Schulers Buch ist daher eher ein Beitrag  f ü r  das gemeinnützige Stiftungswesen insgesamt. Man sollte bloß genauer hinsehen.

Wie gut die Maschinerie in Gütersloh allerdings funktioniert, zeigt sich daran, dass mir immer wieder Stiftungsleute sagen, sie wollten sich nicht äußern, sie hätten schließlich auch schon von der Bertelsmann Stiftung profitiert. Genau darauf läuft das System ja hinaus.

Von → Allgemein