Süddeutsche Zeitung schafft das Wirtschaftsbuch ab

3. Februar 2013

Das „Wirtschaftsbuch“ war über viele Jahre eine besondere Rubrik in der Süddeutschen Zeitung. Ein kleiner Kreis externer Autoren rezensierte ausgewählte Neuerscheinungen, in jeder SZ am Wochenende fanden sich zwei dieser Besprechungen.

Dass die Autorinnen und Autoren sich jenseits des hektischen Redaktionsalltags in die Wirtschaftsbücher vertiefen konnten, ermöglichte auch die Einbeziehung interessanter Randthemen, die sonst nur selten Platz in den Wirtschaftsteil gefunden hätten. Im „Wirtschaftsbuch“ spiegelten sich ökonomische Phänomene der Politik, dem Gemeinwesen, dem Arbeitsleben, Organisation und Management, ökologischen Maßstäben, ethischen Kriterien, und die Beiträge lieferten durch den Blick des Rezensenten auf den Blick des Buchautors auf die Wirtschaft in allen ihren Facetten eine weitere Dimension, ein besseres Verständnis des Wirtschaftsgeschehens. Nur eine Handvoll renommierter Experten zeigten den SZ-Lesern diese besondere Perspektive: Helmut Lolhöffel und Dagmar Deckstein, Marianne Körber und Werner Bührer und einige wenige mehr. Seit 2009 schrieb auch Brömmling ungefähr jeden Monat eine der acht monatlichen Rezensionen, rund 40 mögen es insgesamt geworden sein. Die von ihm besprochenen Titel umfassten nicht nur Bücher zum Stiftungswesen; sie reichten vom sechsbändigen Standardwerk zur Wirtschaftsethik bis zu Diarmuid Jeffreys beachtenswerte Geschichte der IG Farben, von der Facebook-Genese, erzählt von einem Insider, bis hin zu Kathrin Hartmanns Gesellschaftsgemälde der Gegenwart, das der Leser ihres Buches nicht wieder vergessen wird.

Ende Januar sind die letzten beiden Rezensionen in jener Reihe erschienen. Es verschwindet mit der Rubrik auch ein besonderer Charakterzug der Tageszeitung.

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